Coral Coast im Aussieland

Die Coral Coast erstreckt sich über 1000 Kilometer zwischen Perth und Exmouth im Westen Australiens. Wie der Name schon erahnen lässt, liegen viele der Highlights unter bzw. direkt am Wasser.
Es gibt unzählige traumhafte Strände vor türkisblauem Wasser mit abwechselnd weißem oder rotem Sand, dazu ein Riffsystem, das dem Great Barrier Riff wohl nur an Bekanntheit nachsteht und ein vielfältiges, spektakuläres Ökosystem beheimatet.
Die lokalen Delphine in Shark Bay beispielsweise haben eine ganz eigene Jagdmethode entwickelt. In Gruppen drängen sie kleinere Fische an den Strand und somit in die Enge, wo sie sie dann einfacher schnappen können. Gut für uns, denn so konnten wir sie aus wenigen Metern Entfernung beobachten. Das Ganze wird mittlerweile in Monkey Mia natürlich kommerzialisiert und die Tiere gezielt angelockt, aber tatsächlich haben wir auch am Cape Peron einen unangefütterten Delphin direkt am Strand gesehen. Hier konnten wir im weichen Sand auch unseren Geländewagen einer ersten Off Road Probe unterziehen?.

Die Unterwasserwelt haben wir schnorchelnderweise mehrmals direkt vom Strand aus erkundet. Der regelmässige Sprung ins Wasser gerät zur absoluten Notwendigkeit, denn zu dieser Jahreszeit ist es hier brutal heiss und Aktivitäten die zu weit von Meer, Fluss oder Pool entfernt stattfinden, müssen auf’s Wesentliche reduziert werden. Zum Glück kühlt es abends gut ab.

Besonders erpicht waren wir aber aufs Schnorcheln mit den größten Fischen, den Walhaien. Diese treffen alljährlich Ende März am Ningaloo Riff ein, um sich am Plankton gütlich zu tun, das wiederum durch die Korallenblüte um diese Zeit prächtig gedeit. Mit 240€ pP ein teueres Vergnügen, aber das musste sein. Nach kurzem Probeschnorcheln war es dann soweit, der erste Walhai wurde von unserem Spotter-Flugzeug gesichtet und wir haben Kommando bekommen schnell ins Wasser zu hüpfen und unter zu tauchen. Und da kam er auch schon auf uns zu geschwommen mit seinem breitem Maul – zum Glück war es geschlossen, sonst wäre uns sicher die Düse gegangen, wenn wir auch nicht in sein Beuteschema fallen 😉 Wahnsinn! Ein ordentlicher Bursche von schätzungsweise 5 Metern Länge, schon sehr beachtlich! Wir haben uns dann an seine Flosse geklemmt und sind ewig lange neben ihm her geschnorchelt. Ihn scheint das überhaupt nicht gejuckt zu haben, denn es wäre ein Leichtes gewesen uns abzuhängen. Das war soooo genial, was ein irres Gefühl! Er hatte auch gleich noch 2 Kumpels mit im Schlepptau, die, wie wir gelernt haben, seine Parasiten und Kot fressen – wahre Freundschaft!
Wir hatten so unfassbares Glück, denn wir haben ihn an dem Tag gleich 4x an verschieden Stellen getroffen und konnten jedes Mal ein gutes Stück mit ihm zusammen schwimmen. Anscheinend hat er seine Runden im Spotlight in vollen Zügen ausgekostet, was uns aber ganz schön auf die Pumpe gegangen ist. Während er gemütlich durchs Wasser ‘geschlendert’ ist, mussten wir ganz schön die Flossen wackeln lassen, um an ihm dran zu bleiben ? Aber hat sich volle gelohnt und wir waren seelig! Traum erfüllt!

Zwischen all den Traumstränden und Schluchten liegen aber einige Kilometer mit nichts als Steppe, staubige Flussbetten und bis zu 40° im Schatten! So heißt es für uns hauptsächlich: Klima an, Hörbuch einlegen und fahrn, fahrn, fahrn (7500km in 25 Tagen macht 300km am Tag:-o).
Jetzt schauen wir mal, was der Norden so zu bieten hat!

Geschrieben aus Coral Bay, Western Australia, Australien.