Good Bye New Zealand

Veröffentlicht von

Die wunderschöne Halbinsel Coromandel war das letzte schöne Fleckchen, was wir uns hier in Neuseeland angeschaut haben. Besonders beliebt ist sie bei Surfern und Tauchern, aber auch die grünen Wälder und vielen, teils unberührten Sandstrände ziehen die Menschen an. Wir haben uns von all dem nur ganz wenig ausgepickt und waren mit unserem 24h-Highlight-Hopping vollends zufrieden:

Zum Hot Water Beach geht man üblicherweise mit Badezeugs und Schaufel bestückt, weswegen wir kurz zuvor extra noch im Baumarkt Halt gemacht haben. An diesem Strand gräbt man nämlich seinen eigenen Pool, besser gesagt seinen eigenen Hot Pool. Je tiefer, desto wärmer. Wir hatten Glück, dass schon vor unserer Ankunft fleißig und großflächig gebuddelt wurde, so dass wir am Abend nur noch etwas nachschaufeln mussten, rein hüpfen und relaxen. So lagen wir nach einem grossartigen Sonnenuntergang in einem tiefen, warmen Tümpel und haben die Milchstraße am Himmel beobachtet und Sternschnuppen gezählt. Nice!
Auf Grund der nächtlichen Badeaktion ging’s recht spät ins Bett, trotzdem sind wir morgens früh raus, damit wir den Sonnenaufgang an der Cathedral Cove mit unserer Kamera einfangen konnten, um wieder einmal den Menschenmassen zu entgehen. Klingt anstrengend und war es auch – aber dafür hat man ja schließlich Urlaub.
Mit einem kurzen Besuch am nördlichsten Zipfel der Halbinsel inklusive Enduro-Abschiedstour (wird jetzt verkauft?) und einem Spaziergang zum riesigen Cookson Kauri Baum, haben wir uns von Coromandel auch schon verabschiedet.

So, nun war erstmal(s) harte Arbeit angesagt, auch unser Spaceshuttle wird verkauft: 4 Stunden Hausputz, Van-Shooting und schließlich das Onlinestellen unseres Inserates. Einen riesigen Ansturm hatten wir uns zwar nicht erhofft, da die Nebensaison bereits eingeleitet war, aber als sich nach 48h noch kein einziger Interessent gemeldet hatte, waren wir schon ein bisschen entäuscht und am Überlegen, unsere Preisvorstellung herunterzuschrauben. Der Plan war, am kommenden Wochenende unseren Van auf 2 Backpacker-Automärkten in Auckland zu verkaufen, aber ein gutes Gefühl für die aktuelle Marktsituation hat uns der Online-Marktplatz nicht gerade gegeben. Die Tatsache, dass wir uns ausgerechnet innerhalb der letzten 3 Wochen 2 Platten eingefangen hatten (sch*** Schotterstraßen) und uns urplötzlich der Kühlschrank ständig ausgefallen ist, war auch nicht gerade das beste Verkaufs-Omen. Glücklicherweise lag es nur an einem geklemmten Kabel, weder am Kühli selbst, noch an der Zweit-Batterie. Das heraus zu finden hat uns aber erstmal paar Tage Zeit und Nerven gekostet.

Dann endlich – am 3. Tag – hat sich der erste Interessent auf unsere Anzeige gemeldet, paar Minuten später ein Zweiter. Mit Letzterem hatten wir den ersten Besichtigungstermin, gleich mittags um 13:00. Just am selben Tag 16:30 sind wir uns einig geworden, das Geld war überwiesen und der Van auf den neuen Besitzer umgeschrieben!
In unserem Kopf sprudelten nur so die Gedanken: Whoooot?! Echt jetzt?! Van weg?! So schnell?! Völlig perplex, dass alles so rasch und unkompliziert über die Bühne gelaufen ist. Nicht zu fassen, dass gleich der erste Interessent ohne groß zu handeln sofort Nägel mit Köpfen gemacht hat. So blieb uns stundenlanges Füße platt stehen auf dem Markt (bei Regen, wie sich später heraus gestellt hat) und das Preisfeilschen mit den 20-jährigen, geringbudgetierten Backpackern erspart. Waaaaahnsinn, wir fühlten uns gesegnet!
Die neuen Besitzer sind noch dazu ein ganz sympathisches, junges Paar aus Spanien und seit 4 Jahren Wellingtoner Wahl-Kiwis. Er Ozeanologe und sie Lehrerin. Im Deal inbegriffen war eine rasche Übergabe für den nächsten Tag, so dass wir schleunigst die Planung der Weiterreise angehen mussten. Also ratzfatz unseren Kram zusammenpacken, Auto übergabefertig machen und am Wichtigsten: Den bereits gebuchten Bali-Flug vorverlegen. Auch das haben wir noch am selben Abend geregelt, inklusive 24h Stopover in Sydney. Yippie!
Vor lauter Jubel, Trubel und Aufbruchsstimmung hätten wir um ein Haar verpasst, den zweiten Besichtigungstermin um 17:00 zu canceln. Aber auch das haben wir immerhin noch 30 min zuvor geschafft. Puuuh 🙂

Ja krass, am 08. März haben wir den Van verkauft und keine 24h später am Flughafen gesessen. Crazy, oder?!

So sehr wir uns über den schnellen Deal gefreut haben, ein wenig betrübt waren wir darüber natürlich auch. Jetzt hieß es nämlich Abschied nehmen von Neuseeland, den Kiwis und unserem Van ? Und das alles 3 Wochen eher einmal geplant. Zusammen mit unserem geliebten Van hatten wir eine unbeschreiblich schöne Zeit mit so vielen verschiedenen Eindrücken, witzigen Erlebnissen, so viel mehr, wie wir im Blog je hätten festhalten können. Uns fällt es schwer, all das Gesehene und Erlebte in Worte packen, so bleibt uns nur zu sagen, dass Neuseeland trotz der immer häufiger anzutreffenden, nervigen Touri-Abzocken einfach nur überragend ist! Vorallem landschaftlich, aber auch die Menschen. Sie sind super angenehm, total relaxt, unkompliziert und an ihren Mitmenschen interessiert, ohne aufdringlich zu sein.
Es hat immens Spaß gemacht durch dieses wundervolle Land zu tingeln und wir sind super dankbar, dass wir das so intensiv erleben durften. Es war einfach grandios!

Einige witzige neuseeländische Eigenheiten, die uns aufgefallen sind:

– Der Nationalvogel ist der Kiwi, hierzulande wächst auch die Kiwifrucht, aber vor allem: Sie nennen sich selbst Kiwis und es steht überall: Auf Bussen, Plakaten, Supermärkten etc.
– Sie bedanken sich beim Verlassen des Busses mit einem kräftigen “Thank you” beim Busfahrer
– Straßenarbeiter und Verkehrsregler lächeln und winken den vorbei fahrenden Autos zu
– Sie lieben Skateboarden, es gibt sogar Skateboardständer, das Pendant zum Fahrradständer
– Leihroller in den Städten sind angesagt
– 2nd-Handgeschäfte für Kleidung sind sehr hipp
– Laufen bei Wind und Wetter barfuß durch die Stadt oder Mall
– Kitschige Weihnachtsdeko
– Schuluniform
– Geschäftstreffen finden häufig beim McDonald’s statt zwischen Kaffee und Burger
– Schwarzer Reisepass mit fettem Silberfarn auf dem Cover
– Super hilfsbereite Verkäufer, die regelrecht für einen quer durch den Laden springen um zu helfen und sich auch nicht eher zufrieden geben

Wenn man sich die Tourenkarte mal so betrachtet, haben wir es echt geschafft, in nur 4 Monaten das Land ordentlich abzuklappern. Zu Hause in Deutschland haben wir den Fuß noch nicht mal in jedes Bundesland gesetzt. Schon verrückt, oder?

Bis zum Abflug sind uns dann noch gute 2h geblieben, die wir zum Blog schreiben, chatten und chillen genutzt haben. Um 14:00 gings dann los zum Check-In und ab da wurde es nochmal kurz schweißtreibend und wir hätten ums Haar unseren Aufenthalt in NZ doch wieder verlängert:
Zunächst hat sich heraus gestellt, dass man in Bali nur einreisen darf, sofern man einen Ausreiseflug vorweisen kann. Den wir natürlich nicht hatten ? Also haben wir uns Hals über Kopf auf 10 Tage Bali festgelegt & irgendeinen Billigflug von dort nach Australien gebucht, ohne wirklich einen Plan zu haben, ob uns das zeitlich überhaupt ausreicht – der Plan war ja, alles mit Ruhe von Bali aus zu planen :)) Nun gut, schnell mit dem neuen Ticket zurück zum Check-In. Dort hat man uns dann aufgeklärt, dass uns jetzt aber noch die Visa für Australien fehlt. Darf es wahr sein?! ?
Etwas peinlich war uns unsere Planlosigkeit schon, die Zeit zum Check-In wurde auch langsam knapp – aber 15min vor Schließung hatten wir unser Online-Express-Visum im Sack und ab zum Gate!

Hallo Sydney 🙂

So jetzt aber erstmal an die Live-Vor-Ort-Planung für Indonesien und unseren langen Nachhauseweg. Fix ist nur der Flug nach FRA am 12.05 ab Sri Lanka… momentan zumindest 😉

Geschrieben aus Coromandel, Waikato, Neuseeland.

Kommentar hinterlassen