The other Southern Lakes and Mountains

Veröffentlicht von

Da wir in Queenstown bereits jeden Quadratmeter abgeklappert hatten, war es an der Zeit weiter zu reisen, um Neues zu entdecken.

Alexandra
Ein kurzer Abstecher auf dem Weg nach Wanaka, um das lahmende Enduro mit Ersatzteilen zu versorgen. Der verdammte Cane Creek Dämpfer musste natürlich den Geist aufgeben, wahrscheinlich gerade weil Peter den Ersatz in D gelassen hat, grrrr! Zum Glück haben wir in der Nähe einigermaßen passenden Ersatz gefunden. Alexandra selbst hat nichts Besonderes zu bieten – also: Kurze Bike Check Runde für Peter am Flat Top Hill & Chillsession für Sanni am Butchers Dam.

Wanaka
Ein nettes (Touri)Städtchen am gleichnamigen See gelegen – der kleine Bruder von Queenstown. Mit einer großartigen Seepromenade samt grünen Wiesen und schönem, sehr langen (Kies)strand, Bars, Restaurants, paar coolen Läden, einer Menge Touris und einem ebenso großem Angebot an Aktivitäten – wie in jeder Touristadt in NZ: Jetski, Jetboot, Skydiving, Paragliding, Canyoning, Wander- und Helitouren…

Unsere Sylvester-Activities:
Ein kleiner Bummel durch die City, eine Runde im Bikepark, ein Sonnenbad am See, ein lecker Dinner beim Italiener, ein Verdauungsspaziergang zu #Thatwanakatree (der berühmteste Baum in Wanaka, sogar mit eigenem Hashtag:-)), Verdauungstanz beim Punk-Rock-Konzert am See und pünktlich zum Jahreswechsel ein fettes Feuerwerk auf dem Wasser. Gelungener Abschluss für 2018!

Bei dem ganzen Fame verlangt #Thatwanakatree nach mehr als einmaligen Besuch und deshalb wollten wir die Tage nochmals pünktlich um 6 Uhr morgens zum Sonnenaufgang da sein. Die Idee hatten natürlich noch mehr, denn als wir ankamen, tummelten sich schon einige am und im Wasser (in Socken & Sneakers), um ihre Kameras perfekt auszurichten. Schließlich wollten alle DAS Foto von DEM Baum schießen. Ein irgendwie amüsanter Anblick, aber wir taten ihnen ganz gleich, denn auch wir wollten DAS Foto! Die kurze Nacht & die dicken Augenringe haben sich für diese Erinnerungsfotos auf jedsten gelohnt!
Der Müdigkeit getrotzt haben wir mit einer gemütlichen Radtour entlang des Clutha Rivers. Übrigens der mit 340 km zweitlängste Fluß Neuseelands. Gefühlt auch der Kälteste und Blauste, aber so ein erfrischendes Bad ist ein bewährtes Mittel gegen Müdigkeit 🙂 Eine echt schöne Spazierfahrt und eine willkommene Abwechslung zu den vielen Wanderkilometern.

In den darauf folgenden Tagen haben wir den umliegenden Mount Aspiring Nationalpark erkundet:

Rob Roy Glacier Lookout
Von dort konnten wir auf den gegenüberliegenden dicken blauen Gletscher blicken – beeindruckend!

Rocky Mountain
Eine ganz hübsche 360° Panorama-Sicht auf den Wanaka & Diamond Lake, sowie auf sämtliche Gipfel im umliegenden Nationalpark.

Isthmus Peak
Der Aufstieg war knackig, aber sicher gut für Herz & Kreislauf. Trotz Anstrengung war es dennoch ein angenehmer Wanderweg nach oben. Anfangs haben einige Schafe am Wegrand gegrast und uns dabei ja nicht aus den Augen gelassen – sie sind leider ziemlich scheu und sobald man sich ihnen zu sehr nähert, bekommt man Schwupps nur noch ihren flauschigen Hintern zu sehen. Am Gipfel angekommen gab’s erstmal ein Verschnaufpäuschen und einen tollen Blick auf den Wanaka & Hawea See, sowie auf die umliegenden, weiter oben noch verschneiten Bergspitzen. Very nice!

Blue Pools
Nur wenige Meter durch den Wald, über eine Hängebrücke – schon steht man auf der nächsten Brücke und blickt in die tiefe Schlucht: Türkisfarbenes klares Wasser mit hübschen Felsformationen. Wow, wirkt fast paradisisch! Einige Jungs & Mädels sind von der geschätzt 8 Meter hohen Brücke ins eiskalte Nass gehüpft – auch nicht schlecht, uns wars zu kalt.

Blue Valley Campsite
Diese ist nur ein Spaziergang von den Blue Pools entfernt, so dachten wir. Laut der offiziellen Wegbeschreibung nur läppische 2,5km, aber 2h Wegzeit?! Schon merkwürdig lange, aber auf die Geh-Zeiten konnte man sich bisher eher selten verlassen. Der Spaziergang entpuppte sich als recht abenteuerlicher Pfad, von letzlich 4 km, plus einigen Höhenmetern und ständigen Überraschungen. Wir mussten über glitschige Felsen kraxeln, durch Schlammlöcher, auf extrem schmalen Pfaden entlang, über Wurzeln und querliegende Bäume – wären wir nicht so müde von den anderen Wanderungen an diesem Tag & vorallem nicht so hungrig gewesen, hätten wir sicher mehr Spaß daran gehabt. Immerhin hat uns der Gedanke an unser Campingdinner – Grüne Spargel-Speck-Pasta an Sahnesoße – stets motiviert, uns weiter durch die Wildnis zu kämpfen. (Übrigens unsere Leibspeise, seit wir in Neuseeland sind, gibt’s so 1x die Woche ♡) Nach 2h sind wir dann endlich an der Campsite angekommen (2h für 4km lässt erahnen, wie gut der Weg war :-D) und wurden von einer wildschönen gelben Wiese überrascht. Der beste Campspot war leider trotz des Geheimtippfeelings belegt, grrr! Aber nur einige hundert Meter weiter haben wir noch einen weiteren schönen Spot entdeckt und uns direkt niedergelassen. Gefühlt waren wir völlig alleine da draußen – sehr cool! Nachdem wir unser Nest für die kommende Nacht aufgebaut hatten, haben wir uns umgehend um unsere Belohnung gekümmert: Spargel-Speck-Pasta. Yummy!!! Ein merkwürdiges, aber sich immer wieder bestätigendes Phänomen: Draußen in der Natur schmeckts einfach doppelt so lecker! Mit dicken Bäuchen gings dann recht früh schlafen – gut erholt & gestärkt war der Rückweg am nächsten Morgen nur halb so wild.

Über den Lindis Pass gings dann Richtung Mount Cook. Den kurzen, aber steilen Aufstieg zum Aussichtspunkt am Pass kann man schon mal mitnehmen, wenn man eh daran vorbei fährt. Die schöne Aussicht auf die trockene, rollende Hügellandschaft des Hinterlandes entlohnt dafür reichlich.

Mount Cook Nationalpark
Bereits lange bevor man ins Tal hinein fährt, könnte man den Mount Cook sehen, der mit seinen 3724m, als höchster Berg Neuseelands, eindrucksvoll über der ganzen Region thront. Das haben wir dann beim Herausfahren bemerkt. Hinwärts hats geschüttet wie aus Eimern. So haben wir erst beim Aufwachen am nächsten Morgen einen ersten Eindruck von der uns umgebenden Alpinlandschaft bekommen: Riesige, aber natürlich krass geschrumpfte Gletscher, tief zerklüftete hängende Eismassen und sich daraus ergiessende Wasserfälle, tobende Flüsse und kreischende Kea’s. Eindrucksvoll schon von den Flatlands im Tal aus. Hier haben wir ein paar kleinere Touren zurück gelegt:

Sealy Tarns
Dort gelangt man hin, wenn man die 2.200 Treppenstufen (6km, 550hm) hoch quält. Was die Tourimassen wahrlich nicht abhält – hier war unglaublich viel los. Aber kein Wunder, denn der Blick auf die Sealy Tarns (kleine Bergseen oder eher Mini-Tümpel) ist für jedermann reizvoll, ebenso der Blick auf die verschneite Spitze des berühmten Mount Cook. Nur ein bisschen ruhiger war’s auf den nächsten 550hm vorbei an der Mueller Hut Richtung Mount Ollivier.

Hooker Valley
Ein netter Spaziergang stets am Fluß entlang, dem Hooker River. Wir haben mehre Hängebrücken überquert und am Ende des Weges hat uns ein großer milchiger Gletschersee mit schwimmenden Eisschollen erwartet, die teilweise wie Swarowski Steine gefunkelt haben. Wunderschön ♡ Wir hatten echt Glück, denn es war ein sonniger, klarer Tag und somit konnten wir vom See aus zum majestätischen Gipfel des Mount Cook hinüber schauen und in aller Seelenruhe genießen. Ein beeindruckender Berg!

Tasman Glacier
Hier hatten wir schon am Nachmittag einen tollen Blick auf den Gletschersee, den übrig gebliebenen immernoch mächtigen Gletscher und immer wieder Mount Cook. Abends um 23 Uhr hatte das Ganze einen ganz anderen Charme, als zig Sterne und die Milchstraße den wolkenlosen, schwarzen Himmel schmückten. Immerhin ist die Region als International Dark Sky Reserve mit sehr niedriger Lichtverschmutzung ausgewiesen, ideal zum Star Gazing, wie man hier so schön sagt. Also haben wir in einer Mitternachtssession versucht, dem Ganzen mit unserer kleinen Kompaktkamera ein paar Sternenfotos abzuringen, wobei sich hier dann doch die Grenzen des kleinen Chips zeigen… oder die des Fotografen.

Tekapo
Ein kleines Touri Dorf am gleichnamigen See gelegen – das scheint hier so üblich zu sein 🙂
Der Grund, warum so viele hierher pilgern, ist die steinerne Kirche “Church Of The Good Shepard (Übersetzt: Kirche des guten Hirten). Sie ist die wohl meist fotografierte Kirche Neuseelands. Vorallem bei Nacht, da es auch hier auf Grund wenig künstlicher Beleuchtung und wenig Smog sehr dunkel & klar ist.
Für uns ein absolutes Muss, spät am Abend noch einmal her zu kommen, um einen schönen Schnappschuss einzufangen.
Ein Ort des Friedens & der Ruhe kann man ihn leider nicht mehr bezeichnen – denn was man nämlich auf all den Fotos nicht sieht: Die Tourimassen, die sich um die süße kleine Kirche schieben! Alle wollen ihre persönlichen Postkarten-Fotos schießen, was wir durchaus nachvollziehen können, denn schließlich sind auch wir für die beste Perspektive X Mal um die Kirche herum 😉

Was uns speziell in dieser Region aufgefallen ist: Sie ist sehr dünn besiedelt und nicht mehr ganz so saftig grün, wie wir es von unserer bisherigen Reise gewohnt waren. Aber definitiv nicht minder schön, nur anders.

Am 09. Januar sind wir vom Westen an die Ostküste gefahren, ein zweites Mal nach Christchurch – denn dort ist am 12.Januar um 14:30 Uhr unser Flieger nach Fidschi abgehoben. Bis dahin mussten wir noch waschen, packen, die letzten Unterkünfte buchen und eine letzte Wanderung mit Bad im klirrendkaltem Wasserfall war auch noch drin.

Der Fiji Urlaub kommt zum richtigen Zeitpunkt, denn ehrlich gesagt sind wir gerade ein wenig übersättigt von Wäldern & Wanderungen. Auch das tägliche Kochen und Handspülen nervt! Da ist Fidschi mit Sonne, Palmen, Strand, Südsee und Vollpension eine sehr erfrischende Abwechslung…

Geschrieben aus Canterbury, Neuseeland.

4 Kommentare

  1. Das Kino ist cool 😀

    Habt ihr einen ‘Lieblingsort’? Ich kann bei all diesen vielen schönen Bildern überhaupt nicht sagen, welche mir am besten gefallen und wo es am schönsten sein muss …

    1. Im Kino gab’s sogar selbstgemachtes Eis & selbstgemachte ofenfrische Schoko-Cookies mit Schokostücken. Yummy :))

      Poah, einen Lieblingsort rauszupicken ist unmöglich. Ich kann nur sagen, wo es landschaftlich bisher nicht so schön und üppig war: Ostküste der Südinsel. Dafür hatte es tierische Vorzüge: Süße Blau-Pinguine, Seelöwen und Robben 🙂
      Lieblingsstadt: Dunedin (Könnte noch um Nelson erweitert werden, sehe ich mir erst heute an, scheint aber vielversprechend)

Kommentar hinterlassen